Forschungsobjekt Genfer See: Kaliningrader Wissenschaftler zusammen mit Don Walsh, Bertrand Piccard ... unterwegs in der Schweiz.
Don Walsh (* 2. November 1931) ist ein US-amerikanischer Ozeanograph. Am 23. Januar 1960 erforschte er als Oberleutnant der United States Navy zusammen mit Jacques Piccard den Marianengraben. Das Bathyscaph „Trieste“ brachte sie auf 10.911 m Tiefe (Triestetief – ursprünglich gemessen 10.916 m, der Wert wurde später korrigiert), dieser Tieftauchrekord ist bis heute gültig. Bertrand Piccard (* 1. März 1958 in Lausanne) ist ein Schweizer Psychiater, Wissenschaftler und Abenteurer. Er umkreiste zusammen mit Brian Jones als erster Mensch die Erde in einem Ballon. Anatoly Sagalevich (Russian: (born September 5, 1938) is a Russian explorer, who works at the Shirshov Institute of Oceanology of the Russian Academy of Sciences (USSR Academy of Sciences until 1991) since 1965. Since 1979 he is the director of the Russian (former Soviet) Deepwater Submersibles Laboratory. He received Doctor of Sciences degree in 1985. Sagalevich took part in the construction of Pisces VIII, Pisces IX and MIR Deep Submergence Vehicles (DSV) and completed more than 300 submersions as the chief pilot of DSVs. Between 1989 and 2005 he led 28 expeditions on MIR DSV. He was the pilot of MIR during expeditions to RMS Titanic, Bismarck, Soviet submarine K-278 Komsomolets, I-52,[2] Russian submarine K-141 Kursk. Sagalevich holds the world record for the deepest fresh water dive, at 1,637 meters (5,371 ft) (in Lake Baikal aboard a Pisces in 1990). On August 2, 2007 Sagalevich was the pilot of MIR-1 DSV, that reached the seabed at the North Pole during Arktika 2007 expedition. On January 10, 2008 Anatoly Sagalevich was awarded the title Hero of the Russian Federation for "courage and heroism showed in extremal conditions and successful completion of High-Latitude Arctic Deep-Water Expedition."
Forschungsobjekt Genfer See: Kaliningrader Wissenschaftler unterwegs in die Schweiz Zwanzig Mitarbeiter des in der Pregelstadt ansässigen Schirschow-Forschungsinstituts für Ozeanologie treten eine Reise in die Schweiz an. Sie sollen dort an einer internationalen Expedition zur Erforschung des Genfer Sees teilnehmen.
Die Tiefseekapseln Mir treten ihre Reise zum Genfer See an. Foto: I.S Leiter der Expedition, die gut drei Monate in Anspruch nehmen wird, ist Dr. Anatolij Sagalewitsch, einer der führenden Wissenschaftler des Schirschow-Instituts. Zur Erforschung des Genfer Sees sollen die beiden Tauchkapseln des Instituts, Mir-1 und Mir-2, eingesetzt werden. Sagalewitsch sagt, dass sie bereits auf spezielle Transportwagen geladen worden und zur Abfahrt in die Schweiz bereit sind. Dem Forschungsteam aus Kaliningrad sollen sich dort auch Wissenschaftler aus der Schweiz, den USA und Frankreich anschließen. „Es ist eigentlich das erste Mal, dass der Genfer See so umfassend untersucht wird“, erklärte der Wissenschaftler in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „ITAR-TASS“. „Wir haben vor, sämtliche in Frage kommende Forschungsaspekte, sei es Geologie, Hydrologie, Geochemie oder Mikrobiologie zu beachten. Es kann sein, dass wir dabei auf etwas Unerwartetes stoßen, wie es beispielsweise auf unserer Expedition im Baikal-See der Fall war. Jedes größere Gewässer ist ja eine Welt für sich, in der es Neues und Unerforschtes zu entdecken gibt.“
Für Dr. Sagalewitsch ist es nicht der erste Einsatz am Genfer See. 1983 war er schon mit seinem Kollegen, dem berühmten Schweizer Ozeanologen Jacques Piccard, in dessen Tiefseekugel an den Grund des Genfer Sees getaucht. „Das war aber nur ein technischer Versuch, wir haben damals keine Forschungen angestellt“, fügt Sagalewitsch hinzu.
Zur Information: Die Tiefseetauchkapseln Mir-1 und Mir-2 gehören zur technisch-wissenschaftlichen Ausstattung des Forschungsschiffes „Akademik Mstislav Keldysh“ (mit Heimathafen Kaliningrad) und befinden sich normalerweise an dessen Bord. Richtig bekannt wurden sie der Öffentlichkeit, nachdem James Cameron mit ihrer Hilfe die Unterwasserszenen des Films „Titanic“ gedreht hatte.
Von 2008 bis 2010 waren die beiden Mirs bei einer wissenschaftlichen Expedition am Bailkal-See, dem ältesten Süßwasserbecken unseres Planeten, im Einsatz. Aufgabe der Expedition war es, das Ökosystem, die Flora und Fauna des Sees sowie die Bewegung der Erdkruste unterhalb des Gewässers zu erforschen.
Nach Angaben von RIA Novosti vermochte die Expedition dabei mehrere neue Erkenntnisse zu gewinnen. Außerdem gelang es den Wissenschaftlern, der Lösung einiger Rätsel aus der Zeit des russischen Bürgerkrieges 1918-1922 näher zu kommen. Sie entdeckten 2009 am Grund des Baikal-Sees Teile eines Eisenbahnwaggons und mehrere Kisten mit Munition. Historiker vermuten, dass es sich dabei um Überreste eines Zuges handelt, mit dem Admiral Koltschak (1873–1920) Goldreserven des russischen Zarenreiches ins Ausland schaffen wollte. Ein Jahr nach diesem ersten Fund entdeckten die Expeditionsteilnehmer ungefähr an derselben Stelle Gegenstände, die sich eventuell als Goldbarren erweisen könnten. Leider gelang es der Crew nicht, sie an die Wasseroberfläche zu befördern.
Der Genfer See ist das größte Gewässer in den Alpen und das zweitgrößte in Mitteleuropa. Er liegt in einer Niederung des Flusses Rhone und hat die Form eines Halbmondes. Diese sichelförmige Krümmung gliedert ihn in zwei ungleiche Teile, welche Großer und Kleiner See genannt werden. Am Nordufer des Genfer Sees befinden sich zahlreiche Kur- und Badeorte. Eine der Sehenswürdigkeiten dieser Gegend ist das berühmte Chateau de Chillon, welches seinerzeit vom britischen Dichter Lord Bayron in einem gleichnamigen Poem besungen wurde.